Martin Range begann im Bundesgrenzschutz und wechselte später zum Zollkommissariat Witzenhausen. Am 29. März 1982 erlebte er den tragischen Fluchtversuch von Heinz-Josef Große, der ihn nachhaltig prägte. Nach der Wiedervereinigung arbeitete er in Frankfurt und Bebra, doch die Erlebnisse seiner Dienstzeit belasten ihn bis heute.
Berufliche Anfänge und Einsatz am Grenzkommissariat
Martin Range begann seine Laufbahn im Bundesgrenzschutz, bevor er als Zollbeamter zum Zollkommissariat Witzenhausen wechselte. Seine Jahre dort prägten ihn nachhaltig, besonders als er den Dienstgrad eines Zollobersekretärs erreichte. Besondere Freude bereitete ihm die Arbeit mit seinem Diensthund, eine Erfahrung, die ihm in seiner späteren Karriere von großem Wert sein sollte.
Erlebnisse im Grenzdienst
Während seiner Zeit im Zollkommissariat Witzenhausen erlebte Range eine Vielzahl von Einsätzen. Sein Zuständigkeitsbereich erstreckte sich von Neu-Eichenberg bis Kleinvach, eine Region, die häufig im Fokus des Grenzgeschehens stand. Die Streifengänge, mal zu Fuß, mal im VW-Bulli, waren geprägt von unvorhersehbaren Begegnungen – wie mit dem betrunkenen Mann, der in die DDR flüchten wollte, oder der dramatischen Rettung eines unterkühlten Flüchtlings, den er in einer Badewanne vorfand.

Der Tag des tödlichen Fluchtversuchs
Am 29. März 1982, einem Tag, der in Martin Ranges Erinnerung tief eingebrannt ist, war er als Streifenführer im Einsatz. Er und seine Kollegen wurden Zeugen des verzweifelten Fluchtversuchs von Heinz-Josef Große. Die Beobachtung dieses dramatischen und tragischen Ereignisses, bei dem Große von DDR-Grenztruppen erschossen wurde, hinterließ bei Range tiefe Spuren.
Die Zeit nach der Wiedervereinigung
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der Auflösung des Zollkommissariats stand Range vor der Herausforderung, sich beruflich neu zu orientieren. Sein Weg führte ihn zunächst nach Frankfurt und später nach Bebra, wo er sich neuen Aufgaben stellte, wie dem Einzug von Gebühren für Versicherungen.
Persönliche Reflexion und Nachwirkungen
Die Erfahrungen und Traumata, die Martin Range in seiner Dienstzeit, insbesondere am Tag des tödlichen Fluchtversuchs, erlebte, prägten ihn nachhaltig. Er betont die absolute Hilflosigkeit, die er in diesem Moment empfand, und spricht offen über die mangelnde Nachsorge für Einsatzkräfte. Seine Aussagen vor Gericht und bei Ortsbegehungen zeugen von der emotionalen Last, die er und seine Kollegen auch lange nach dem Ereignis trugen.