Kurzinfo zur Person

Geboren: 1930

Orte des Geschehens:

Bad Salzungen

Gerhard Möllerhenn

Kurzinfo zur Person

Geboren: 1930

Ort des Geschehens:

Bad Salzungen

Gerhard Möllerhenns Lebensgeschichte umfasst seine Kindheit im Zweiten Weltkrieg, seine Flucht vor Zwangsaussiedlungen in den Westen und seine spätere Rückkehr in die DDR, um dort mit seiner Familie ein neues Leben aufzubauen.

Mittlerweile war ein bisschen durchgesickert, dass also an der entlang der Grenze im Sperrgebiet fünf Kilometer Gebiet eine gewisse Zwangsaussiedlung stattfinden sollte.

Familie und Kindheit

Gerhard Möllerhenn wurde am 24. Dezember 1930 in Kaltensundheim (Thüringen) geboren. Er erlebte den Zweiten Weltkrieg als Kind und Jugendlicher und wuchs in den deutschen Kriegswirren unter prekären und beängstigenden Umständen auf. Trotzdem besuchte er die Schule und machte 1949 auch sein Abitur.

Beruf und Zwangsaussiedlung

Bei der „Aktion Ungeziefer“ im Juni 1952 war Gerhard bereits Anfang 20. Zum Zeitpunkt der Zwangsaussiedlungen arbeitete er als Viehwirtschaftsberater und wurde in dieser Funktion zu einer Dienstbesprechung nach Bad Salzungen einberufen. In dieser wurde er über die bevorstehenden Zwangsaussiedlungen informiert und als Helfer in einer anderen Ortschaft als der seines Wohnortes, eingesetzt. Um herauszufinden, ob auch seine Familie betroffen ist, tauschte er heimlich mit einer Kollegin die Einsatzorte, da im man im eigenen Heimatort nicht eingesetzt wurde.

Flucht und Leben im Westen

Nachdem Gerhard Möllerhenn erfuhr, dass seine Familie auf der Liste stand, floh er mit seiner und anderen Familien sowie seiner damaligen Freundin (und späteren Ehefrau) in den Westen. Obwohl der Familie zu Ohren gekommen war, dass der Verweis aus dem Ort wegen geringfügiger Vergehen zurückgenommen worden war, blieb die Familie erstmal im Westen. Gerhard Möllerhenn folgte seiner Freundin nach Frankfurt am Main, wo er im Herbst 1952 eine Lehre bei der Rhein-Main-Bank begann.

Rückkehr aus Liebe und ein gemeinsames Leben in der DDR

Als seine Freundin anlässlich der Hochzeit ihrer Schwester ihre Familie in der DDR mit dem Interzonenpass besuchte, überzeugte sie ihr Vater, mit Gerhard Möllerhenn wieder dorthin zurückzukehren. Bereits 1953 zogen die beiden wieder in die DDR, seine Eltern blieben hingegen im Westen. Bis 1956 sein Elternhaus wieder in seinen Besitz überging, musste er viele Hürden überwinden. 1955 heiratete er seine „große Liebe“ und sie bekamen zwei Söhne. Nach einem arbeitsreichen Leben gingen Gerhard Möllerhenn und seine Frau 1990 in ihre wohlverdiente Rente.

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